Dieses Projekt versucht eine ästhetische Oberfläche für den Zugang und Umgang mit Diplomatie zu schaffen. Unter dem Titel DIPLOMACHINE (ursprünglich lief das Projekt unter dem Arbeitstitel “Die Geschichte der Ästhetik in der Diplomatie”) geht es um die Illustration der kulturellen und kreativen Dimensionen dieses eher grauen Gegenpols spektakulärer Kriegsführung und Berichterstattung.
Getrieben von der Einsicht, dass der Krieg in der Regel die dramatischeren Bilder liefert und die Diplomatie von daher fast gar nicht wahrgenommen wird, versucht dieses Projekt der Diplomatie eine visuelle Oberfläche und damit Zugänglichkeit zu geben, die ihrer Wichtigkeit, ihrer kriegshemmenden Wirkung und Kraft entspricht. Für die Ausstellung wurden prägnante Szenen und Szenarios aus der Geschichte der Diplomatie ausgewählt und als Schlüsselobjekt hergestellt.
An einem Ende der Ausstellung steht als Verkörperung der Komplexität der Materie, eine Skulptur, die die gemeinsame kulturelle und geographische Geschichte der nordasiatischen Staaten, Japan, Korea und China vereint. Je nach Perspektive erscheint das eine oder das andere Land als dominantes Bild. Am anderen Ende der Ausstellung sind Verbildlichungen prägnanter Momente der diplomatischen Verhandlungsgeschichte zu sehen. Einige dieser Situationen, die auch gut als Film hätten nachgestellt werden können, sind dabei als Skulpturen konkretisiert. Hier sind es skulpturelle Rekonstruktionen verbriefter, aber ansonsten apokrypher und initial geheim gehaltener Dokumentationen einer weitgehend oralen und persönlichen Geschichtsschreibung. Ein wenig muten sie wie monumentale Staatsskulpturen an, die Gründerväter in majestätischer Ausübung Ihres Amtes präsentieren. Doch sie sind alle handlich klein als gold-schimmernde Figuren geformt. Daran hängt sich die jeweilige Geschichte auf.
Dieses Projekt wurde gefördert von der STIFTUNG KUNSTFONDS
Und mit besonderem Dank an Bob-E Kleiman, Kurt Hentschlager, Charles Caster-Dudzick, Klaus Schwichtenberg und Repro-Terminal.de