Bibel und Colt

Oberstleutnant Oliver North war 1986 als Mitarbeiter des Nationalen Sicherheitsrates in geheimer Mission auf dem Weg nach Teheran um die Freilassung amerikanischer Geiseln aus der Gewalt der vom Iran unterstützten Hizbollah im Libanon zu erwirken.

Bei einem seiner ersten Besuche in Teheran brachte er als Gastgeschenk eine Bibel mit. Diese enthielt eine persönliche Widmung des damaligen Präsidenten Ronald Reagan. In der Bibel war in einem dafür ausgeschnittenen Fach zudem ein Colt versteckt. Dieses sehr spezielle und mit viel symbolischer wie auch realer Kraft und Stärke aufgeladene Geschenk sollte Vertrauen stiften. North war wahrscheinlich durch den Burt-Lancaster-Western „Elmer Gantry” inspiriert.

Es kamen immerhin Dreiecksgeschäfte zustande, die als Iran-Contra-Affäre bekannt wurden. Die Bibel wurde später von der iranischen Regierung als Beweis amerikanischer Doppelmoral ausgestellt und danach angeblich öffentlich verbrannt.